Party: DIE KASSIERER
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Seit 30 Jahren existiert das Phänomen „Die Kassierer“. Also länger als die deutsche Einheit und fast so lange wie die Rolling Stones. Und man kann sagen: sie haben in der Kultur dieses Land ihre Spuren hinterlassen. Die Kassierer sind messerscharfe Beobachter und nehmen mit sarkastischer Schärfe alles, aber auch wirklich alles aufs Korn. Eingebettet wird das Ganze in ein Songwriting, das immer wieder Ohrwürmer produziert und musikalisch stets von neuem überrascht, da die Kassierer keine Berührungsängste mit unterschiedlichen musikalischen Stilen kennen. Auch parodieren sie mit Leidenschaft und Treffsicherheit und so können sich Künstler wie Herbert Grönemeyer, Rammstein oder James Brown in den Kassierersongs (ungewollt) wiederfinden.
Im Underground schwelgen die vier Wattenscheider zwischen Anarchie und Kabarett seit mehr als einem Vierteljahrhundert und machten durch Aktionen wie die Kanzlerkandidatur von Sänger Wölfi bei der Bundestagswahl 2005 (Zitat Schlagzeile BILD-Zeitung: "Dieser Spinner verhöhnt unsere Demokratie" oder durch gefakete Gastspiele bei Talkshowaltmeister Hans Meiser auf sich aufmerksam. Ihre Songs werden in Kneipen am Ballermann wie auch bei Parties im Studentenwohnheim in Dauerrotation gespielt – die schlüpfrigen Kassiererohrwürmer erfreuen alle, die dem weichgespülten Einerlei der Musiksender entfliehen wollen. Mittlerweile möchte selbst das größte Heavy-Metal-Festival, das Wacken Open Air nicht mehr ohne die Kassierer auskommen.
Darum gilt: Was im fernen 1985 aus einem Scherz heraus gegründet wurde, ist heute laut regelmäßigen Umfragen die populärste Punkband Deutschlands.
In all den Jahren haben die berüchtigten Punks das gesamte Bundesgebiet mit ihren Konzerten erfreut und sich eine ständig wachsende Fangemeinde im Schweiße ihres Angesichts erspielt. Ihre Konzerte gelten als Gottesdienste des Punkrocks. Markenzeichen der Band ist eine noch nie dagewesene Mischung aus dadaistischen Kabaretteinlagen und coolen Sprüchen, die Sänger Wölfi sich immer wieder neu aus dem Hirn schüttelt. Musikalisch geben sich die ergrauenden Herren gereift und haben neben ihren bekannten schnörkellosen Punkevergreens auch Stücke aus den Genres Polka und Jazz im Programm.
Die vier lebenden Legenden Mitch Maestro, Volker Kampfgarten, Nikolaj Sonnenscheiße und der charismatische Wölfi bringen durch ihre nackte Präsenz jedes Mal ihr Publikum zum Kochen.
Da hilft nur eins: kommen, sehen, staunen. O-Ton eines Fans: „Wenn man die gesehen hat, dann kann man beruhigt sterben.“